Heute möchte ich euch dahingehend inspirieren, dass ich euch eine liebe Blogger-Kollegin, Homa Jordis, vorstellen möchte. Mit ihrem Blog Waldmeierei verführt sie uns hinaus in die schöne Natur und neben ihrem Schwerpunkt Pilzen gibt sie uns auch noch einen tolle Einblicke in den Alltag einer passionierten Köchin und Jägerin. Passend dazu erschien diesen Herbst ihr Wild-Kochbuch, welches ich euch wärmstens als Gast- oder Weihnachtsgeschenk empfehlen kann.
Zum Glück soll es aber nicht bei diesem einen Projekt bleiben und viele weitere spannende Dinge sind geplant. Aber lasst sie uns das am besten selbst erzählen:
In deinem neuesten Kochbuch stellst du ja deine liebsten Wildrezepte vor. Wieso Wild? Was ist für dich das Besonders daran?
An Wild ist das Besondere der Bezug zur Natur – Wild lebt unter stressfreien Bedingungen, ohne Mastfutter aus Automaten, ohne Zusätze wie etwa Hormone und auch ohne Massentierhaltung, Neonröhren, und letztendlich Tiertransport und stressvolle Tötung. Jeder, der ein Haustier wie Hund oder Katze hat und mit dem Tier zum Tierarzt geht, weiß wie sich der Stress und die Angst vor dem Arzt von Tier zu Tier überträgt. Die armen Tiere zittern schon im Wartezimmer ohne zu wissen was auf sie überhaupt zukommt. Wie muss es erst dann den Tieren auf einem Transporter ergehen? Ein guter „firmer“ Jäger hat Anstand, ist bestens ausgebildet und überlegt. Sicherlich ist er/sie kein schiesswütiger Waffennarr, wie Jäger gerne dargestellt werden. Ich kenne nur Menschen dieses Standes mit Verantwortung und großer Liebe zur Natur. Mein Ausbildner hat mir vor der Prüfung einmal gesagt. „merk Dir, wenn Du als Jäger gut bist, weiß das Tier nicht einmal, dass es tot ist.“ Das werde ich mir mein Leben lang merken.
Ich war schon als kleines Kind immer ein extremer Naturmensch und bin immer im Wald herumgelaufen. Mein Hobby war es so viel Pflanzen und Pilze wie möglich zu erkennen. Dank meines sehr guten optischen Gedächtnisses ist es mir auch gelungen ein großes Wissen anzuhäufen. Ich matchte mich schon mit meinen Brüdern, wer an der Rinde eines Baumes den Baum bestimmen kann und vieles mehr. Da war der Jagdschein nur noch eine logische Folgerung. In meiner alten Heimat Persien ist die Jagd übrigens stark weiblich besetzt. Insbesondere die elegante Falkenjagd auf Pferden. Das möchte ich einmal machen, wenn ich nicht mehr arbeiten muss.
Viele tun sich schwer aufwendige Gerichte zu kochen und/oder trauen es sich einfach nicht zu. Was würdest du diesen Leuten raten? Gibt es einen Trick, mit dem man auch die vermeintlich schwierigsten Gerichte gut hinbekommt?
Vor allem Mut und Selbstvertrauen. Es kann nichts passieren – außer ein Gericht, das etwas anders gelingt als im Rezept – na und! Meines Wissens wird niemand mehr dafür geköpft. Entspannen, eine gute Musik auflegen, sich einstimmen, ein Glaserl Wein und los geht’s. Wer hat schon das Buch über die Risottorezepte von Carl Djerassi gelesen. Zum zerwuzeln! Er ist als das Risotto endlich fertig ist total betrunken und bester Stimmung. Das würde ich übrigens auch gerne schreiben – ein Buch über Risotti. Wenn meine Tochter und ich (was fast nie vorkommt) einmal nichts zu Hause haben – für ein Risotto ist immer alles da. Und wenn es nur Risotto al Zafferano ist. Carl Djerassi durfte ich persönlich bei einem Essen kennenlernen und wir hatten viel Spaß und blödelten den ganzen Abend über Rezepte. Kurz darauf ist er verstorben. Er hat sehr gerne gelacht, gekocht und gegessen. Niemand hat ihm je ein misslungenes Gericht übel genommen.
Für mich sind Kochbücher eine große Inspirationsquelle. Wovon lässt du dich am liebsten inspirieren?
Über den Markt gehen und alle die herrlichen frischen Produkte sehen. Ich bin ein optischer Mensch – bei mir entstehen Ideen und Rezepte mit dem Visualisieren von Gemüse, Obst, Fischen, Fleisch und Muscheln…
Das Wild-Kochbuch wird ja wahrscheinlich nicht dein letzter Streich gewesen sein. Erzähl uns doch ein wenig womit wir in nächster Zeit noch von dir rechnen dürfen.
Das nächste Buch wird ein Buch, wieder im Krenn Verlag über Pilzrezepte: „Das Edle auf dem Teller.“ Wenn alles wie geplant klappt sollten nächstes Jahr die „großen Pilzführer“ erscheinen. Aber zuerst muss ich noch durch meine Dissertation – dann kommen andere und spannende Themen. Wie gesagt Risotto würde mich freuen, aber auch Themen wie Farne und Moose, oder Wildtiere in Österreich. Ein weiteres Gebiet sind hausgemachte Marmeladen und Eingelegtes im Glas aus der Natur. Eventuell auch Käse selber machen, und natürlich eines über Kräuter und auch eines über Beeren und noch eines über Gifte in der Natur und und und …
Homa Jordis bloggt seit 2014 auf ihrem Blog Waldmeierei über die Natur und im Speziellen über Pilze. Auf Instagram gibt Sie darüber hinaus Einblicke in den Alltag einer leidenschaftlichen Köchin, Jägerin und Sammlerin. Ihr Wild Kochbuch erschien im Hubert Krenn Verlag.